Tierpsychologie & Verhaltensberatung

 

Die Tierpsychologie vermittelt zwischen Mensch und Tier und unterscheidet:

 

Zum einen beruhen Verhaltensauffälligkeiten auf Kommunikationsproblemen, die zu Missverständnissen führen. Zum anderen wiederum entstehen sie durch falsche Haltungsbedingungen. Wenn das Verhalten eines Tieres jedoch auf organische Erkrankungen zurückzuführen ist, dann kann die Tierpsychologie nicht helfen. Hier sollte der zuständige Tierarzt zu Rate gezogen werden.

 

Aus menschlicher Sicht betrachtet, haben wir folgende Anforderungen an unseren Hund:

 

Nicht an der Leine ziehen, nicht Aggressiv gegenüber Artgenossen reagieren,

nicht Passanten anspringen, nicht die Wohnungseinrichtung zerstören, 

nicht bellen, wenn es klingelt, nicht im Auto randalieren,

nicht das Futter verteidigen, nicht Joggern und Radfahrern hinterherjagen, 

nicht andere Tiere töten, nicht am Tisch betteln,

nicht in Aas oder Mist wälzen,

nicht sich auf dem Gehweg lösen,

nicht die Rückrufsignale ignorieren,

 

 

und vieles mehr.... Tierpsychologie vermittelt!

 

Beim genaueren Hinsehen, stellen wir allerdings fest, dass all diese vermeintlich unerwünschten Verhaltensmuster bei einem Raubtier, wie beim Hund, eigentlich völlig normal, artgerecht und aus dessen Sicht sogar sinnvoll sind. Denn Aggression gegenüber Artgenossen ist lediglich der Versuch, die eigenen Ressourcen vor der Konkurrenz zu schützen, so wie dies in der Natur von allen Raubtieren getan wird. Es heißt ja auch nicht Futterfreund, sondern Futterkonkurrent.

 

Das Anspringen von Menschen entstammt dem Jungtiertrieb, wo einfach nur nach Futter gebettelt wird. Das Bellen beim Klingeln dient dem Rudel als Warnung, dass sich Fremde in der Nähe befinden. Das Hinterherlaufen von Radfahrern entstammt dem Hetztrieb. Sich schnell bewegende Objekte werden als jagdbare Beute gesehen.

Das Wälzen in Aas übermittelt den Rudelmitgliedern, dass dort wo es herkommt etwas fressbares liegt.

Das Betteln am Tisch => Futterquellen sichern.

Ignorieren von Signalen, wenn zum Bsp. der Hund die Nase am Boden hat, ist angesichts der Tatsache, dass der Hund grundsätzlich immer nur einen seiner Sinne gleichzeitig einsetzen kann, absolut logisch.

 

Es scheint, wir finden nicht ein einziges positives bzw. erwünschtes Verhalten, dennoch sind dies die Anforderungen, die wir an unsere Hunde stellen.

 

Sie dürfen sich jetzt nicht die Frage stellen: Warum tut er das? Denn hier müssen Sie sich bereits überlegen, was Sie dagegen tun können. Nun stellen Sie sich die Frage: Warum soll er es in Ihrem Sinne anders machen? Was können Sie für Ihren Hund tun? Wenn er also aus unserer Sicht einen Fehler macht, dann dürfen wir ihn dafür nicht bestrafen, sondern müssen ihm eine Alternative anbieten, damit er nach unseren Vorstellungen handelt, damit wir ihn loben können.